Antrag auf Entschuldungshilfe nach dem Zukunftsvertrag mit dem Land Niedersachsen
Beschluss:
Der Samtgemeinderat fasst einstimmig den nachstehenden Beschluss: Die Samtgemeinde Nord-Elm, sowie ihre Mitgliedsgemeinden Frellstedt, Räbke, Süpplingen, Süpplingenburg, Warberg und Wolsdorf erklären ihre Absicht, - mit der Stadt Helmstedt und/oder der Samtgemeinde Grasleben eine Einheits- oder Samtgemeinde neu zu bilden;
- alternativ sich in eine Einheitsgemeinde umzuwandeln.
Der Hauptverwaltungsbeamte der Samtgemeinde Nord-Elm wird beauftragt, entsprechende Verhandlungen mit den Mitgliedsgemeinden untereinander und der Stadt Helmstedt sowie der Samtgemeinde Grasleben aufzunehmen. Der Hauptverwaltungsbeamte wird beauftragt, bis zum 31.03.2013 einen entsprechenden Antrag auf Entschuldungshilfe beim zuständigen Ministerium für Inneres und Sport zu stellen. Die Samtgemeinde Nord-Elm, sowie die Gemeinden Frellstedt, Räbke, Süpplingen, Süpplingenburg, Warberg und Wolsdorf bitten die Landesregierung gem. § 14 a Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 a) NFAG unter Berücksichtigung der Ergebnisse o.g. Verhandlungen, das notwendige Gesetzgebungsverfahren für die Umwandlung in eine Einheitsgemeinde oder die Neubildung einer Einheits- oder Samtgemeinde mit der Stadt Helmstedt und/oder der Samtgemeinde Grasleben einzuleiten und beauftragen den Hauptverwaltungsbeamten der Samtgemeinde Nord-Elm nach Abschluss der Verhandlungen, einen entsprechenden Antrag an das Ministerium für Inneres und Sport zu richten. Sollten die Fusionsverhandlungen zur Bildung einer Einheits- oder Samtgemeinde mit einem der beiden genannten Fusionspartner nicht erfolgreich verlaufen, so erklären die Samtgemeinde Nord-Elm, sowie die Gemeinden Frellstedt, Räbke, Süpplingen, Süpplingenburg, Warberg und Wolsdorf ihren Wunsch, eine Fusion mit dem verbliebenen Fusionspartner einzugehen. Auch für den Fall dass die Fusionsverhandlungen mit der Stadt Helmstedt und der Samtgemeinde Grasleben erfolglos bleiben, beabsichtigen die Samtgemeinde Nord-Elm sowie die Gemeinden Frellstedt, Räbke, Süpplingen, Süpplingenburg, Warberg und Wolsdorf die Umwandlung in eine Einheitsgemeinde.
Protokoll:
Samtgemeindebürgermeister Lorenz berichtet eingangs der Aussprache, dass es bereits einen zustimmenden Beschluss gemäß der vorliegenden Beschlussvorlage seitens der Mitgliedsgemeinde Süpplingenburg gibt. Auf Nachfrage führt er weiter aus, dass es Aufgabe des Samtgemeindebürgermeisters sein werde, für die Fusionsverhandlungen eine entsprechende Lenkungsgruppe unter Beteiligung aller Bürgemeister der Mitgliedsgemeinden aufzustellen. Diese werde in Verbindung mit den jeweiligen Fusionpartnern die zur Umsetzung erforderlichen Unterlagen erstellen. Der Landrat hat sich klar für eine Fusion der Samtgemeinden Grasleben und Nord-Elm mit der Stadt Helmstedt ausgesprochen. Ratsherr Schulze spricht sich im Namen der CDU-Fraktion für den Fusionsvorschlag aus, auch wenn der damit beschrittene Weg noch kein klares Ziel aufweist. Als Fazit sei jedoch schon jetzt festzustellen, dass man sich trotz der bei einer Fusion in Aussicht gestellten Entschuldungshilfen nicht entmündigen oder entdemokratisieren lassen sollte. Ratsherr Friehe erklärt, dass die SPD-Fraktion dem Fusionsvorschlag ebenfalls zustimmen werde. Er erinnert daran, wie sich die Samtgemeinde Nord-Elm vor über 40 Jahren gegründet hat und dass dieses Konstrukt sich in all den Jahren bewährt habe. Der Beschluss diene in erster Linie dazu, weiterhin die Initiative zu behalten um so einen für die Samtgemeinde und die Mitgliedsgemeinden positiven Abschluss erzielen zu können. Ratsherr Alt verweist in seinem Statement noch einmal auf die vorliegenden Gutachten, die eindeutig bewiesen, dass der Landkreis Helmstedt und die ihm angehörenden Gemeinden auf Grund defizitärer Haushalte zukünftig allein nicht mehr existieren können. Auch er spricht sich im Namen der FDP/UWG-Gruppe für den Fusionsvorschlag aus. Im Hinblick auf womöglich eingehende Entschuldungshilfen erklärt Ratsherr Voges, dass dieses nicht gleichzeitig Schuldenfreiheit bedeute. Ohne nachhaltige strukturelle Veränderungen werde dieses Ziel nicht zu verwirklichen sein. Ratsherr Groß weist daraufhin, dass die Gemeinde Süpplingenburg sich bereits klar für den Fusionsbeschluss ausgesprochen habe. Allerdings müsse man für die Aufnahme von Fusionsverhandlungen zunächst einmal belastbare Zahlen und Fakten erstellen. Ratsherr Preuß spricht sich grundsätzlich für die Beschlussvorlage aus. Allerdings sollte seiner Meinung nach Ausgleichzahlungen des Landes auch bei den Kommunen ankommen. Abschließend weist Ratsherr Angerstein noch einmal darauf hin, dass man bei allen Fusionsverhandlungen darauf achten sollte, dass der Dialog mit dem Bürger und die Ortsratstrukturen erhalten bleiben müssen.
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